Selbstverständlich war uns klar, dass es in diesem Bauabschnitt nun erstmals 'ans Eingemachte' gehen würde. Die folgende Aufnahme macht deutlich, dass das OMF-Fahrgestell mit seinen vielen Anbauten (einschließlich der zusätzlichen Räder für den Schienenbetrieb) mit dem in dieser Hinsicht vergleichsweise schlichten Chassis des HERPA-Ausgangsmodells nicht viel gemein hatte.
'Spes saepe fallit' - die Hoffnung täuscht häufig - das war einer der ersten Sätze, die uns im
Lateinunterricht vor mehr als 30 Jahren beigebracht wurden. Und was schon die
alten Römer wussten, sollte sich auch im Rahmen dieses Projekts bewahrheiten.
Das Oberleitungsmontagefahrzeug hat eine Gesamtlänge von 8,50 Metern, und dies
entspricht, maßstäblich verkleinert, genau der Länge des HERPA-Modells. Wir
waren folglich voller Hoffnung, zumindest den Fahrgestellrahmen unverändert übernehmen zu
können.
Leider haben beide Fahrzeuge jedoch unterschiedliche Radstände! Der Abstand
zwischen Vorder- und Hinterachse beträgt bei HERPA's Posttransporter umgerechnet
4,80 Meter, während das Berliner Spezialfahrzeug in diesem Bereich lediglich 4,50
Meter misst. Nach einer entsprechenden Verkürzung des Radstandes mussten wir
konsequenterweise den hinteren
Fahrzeugüberhang in gleichem Maße verlängern, um die Gesamtlänge zu wahren.
Zunächst beschlossen wir jedoch, sämtliche Anbauteile (Kraftstoffbehälter etc.) vom HERPA-Fahrgestell abzutrennen, da diese bei allen weiteren Arbeiten in diesem Bereich im Weg sein würden.
Hierfür
haben wir ein kleines Bastelmesser verwendet und dabei äußerste Vorsicht walten
lassen. Fast alle abzutrennenden Anbauten bestanden aus je einem Ober- und einem
Unterteil, welche mittels Verzapfung die Aufgabe hatten, den ebenfalls
zweiteiligen Fahrwerksrahmen zusammenzuhalten.
Die
überaus filigranen Rahmenteile wurden dann anschließend mit geeigneten Schlüsselfeilen
behutsam nachbehandelt. Und damit hatten wir hinreichend Platz geschaffen für die
Fahrgestellanbauten des Berliner Spezialfahrzeugs.