Test des Figurensatzes 'Affen' der Firma Preiser (Best.Nr. 20388)
Modellbauer und -eisenbahnfreunde in Deutschland können sich wirklich glücklich schätzen: Das stetig wachsende Zubehörprogramm der bekannten Hersteller lässt inzwischen kaum noch Wünsche offen. Insbesondere auf dem Figurenmarkt ist das Angebot so bunt und vielfältig geworden, dass das Studium der Verkaufskataloge durchaus als abendfüllende Lektüre dienen kann.
Doch nicht genug damit, dass nahezu jede Berufsgruppe mit Repräsentanten im
Maßstab 1:87 aufwarten kann: Längst lassen sich Dioramen und Modellbahnanlagen
auch mit den verschiedensten Tierarten ‘besiedeln’. Unter der Bestell-Nr. 20388
sind bei der Firma Preiser ‘die Affen los’:
Laut
Katalog wohl gedacht für den HO-Zirkus, sorgen die possierlichen Tierchen für
heitere Mienen in jeder Umgebung - 'Unser Charly' lässt grüßen...
Zum Preis von EUR 7,55 (UVP 2006) erhält man insgesamt zehn in stabiler
Plexiglasverpackung ‘eingesperrte’ Äffchen, die in verschiedenen, realistisch
wirkenden Posen gestaltet sind. Zwar gibt die Herstellerfirma Preiser in der
Produktbeschreibung ‘Affen - Monkeys - Singes’ keinen konkreten Hinweis auf die
dargestellte Rasse, dem optischen Eindruck nach dürfte es sich beim Vorbild aber
um Schimpansen handeln. Bedenkt man, dass diese Affenart (bei aufrechter
Haltung) eine Größe von bis zu 1,70 m erreicht, wurden hier offensichtlich
durchweg verspielte Jungtiere nachgebildet…
Von Hand bemalt werden die - übrigens gut versäuberten - Figurenrohlinge aus
Kostengründen auf der Insel Mauritius, zweifarbig (hautfarben / dunkelbraun) und
durchaus detailliert, wenngleich nicht ganz naturgetreu:
So scheint es, als hätten die putzigen Äffchen fleischfarbene Socken an, während bei ihren lebenden Vorbildern lediglich die Fußsohlen unbehaart sind. Dagegen Spitze: die ebenfalls in Hautfarbe gehaltenen, Bruchteile eines Millimeters kleinen Öhrchen.
Wie
auf dem nebenstehenden Bild recht deutlich zu erkennen ist, decken die
verwendeten Farben leider nicht überall perfekt, was den guten Gesamteindruck
ein wenig trübt. Zwar haben durchaus auch echte Affen zum Teil fleckige
Gesichter; der Zustand der Preiser-Primaten beruht aber wohl allein auf der
Nachlässigkeit ihrer pinselbewaffneten Schöpfer, und angesichts des von uns
vertretenen Anspruchs verhindert dieser Makel letztlich eine bessere
Gesamtbewertung. Das stellenweise stark glänzende 'Fell' der
Miniatur-Bananenliebhaber mag da vielleicht noch eher als naturgetreu
durchgehen.
Wie bei Modellfiguren eigentlich üblich, benötigen übrigens auch die
Preiser-Äffchen ein wenig Klebstoff, um am vorgesehenen Einsatzort standhaft zu
bleiben. Immerhin sind aber die Zeiten der Standplättchen unter den Füßen
glücklicherweise wohl für immer vorbei...
Preisers Affenbande ist eine Bereicherung für Afrika-, Zoo- und
Zirkusdioramen und vermag darüber hinaus überall auf der ‘Welt im Modell’
originelle Akzente zu setzen. Den erwähnten kleinen Detailschwächen wird der
ambitionierte Modellbauer gegebenenfalls mit ruhiger Hand und etwas Farbe zu
Leibe rücken. Der Preis bewegt sich im für Qualitätszubehör üblichen Rahmen.
Test - Überblick* | |
---|---|
Verpackung (15) | 12 |
'Erster Eindruck' (15) | 12 |
Originalität / Idee (15) | 10 |
Realitätsnähe (15) | 11 |
Detailreichtum (15) | 12 |
Filigranität (15) | 13 |
Maßstäblichkeit (15) | 12 |
Gratfreiheit / Versäuberung der Kunststoffteile bzw. -rohlinge (15) | 12 |
Farbqualität / Qualität der Bedruckung / Bemalung (15) | 10 |
104 (max. 135) |
*Lesen Sie
hier, nach welchen Kriterien wir
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