Maschen, Draht, Zaun!  Flaggen von GB und USA

Test der Zubehör-Packung 'Maschendrahtzaun' von BUSCH (Best.Nr. 1017)

Mann auf Leiter, die am Maschendrahtzaun lehnt

In der realen Welt ist er ein relativ preiswertes und vielleicht deshalb auch so beliebtes Mittel, Grenzen sichtbar zu machen: der Maschendrahtzaun, dem Stefan Raab bekanntlich vor einigen Jahren sogar einen Song widmete. Da ist es eigentlich nur konsequent, eine Nachbildung für Modellbahn und Diorama herzustellen. Doch erfordert das moderne Fertigungstechniken, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen - schließlich handelt es sich bereits im Maßstab 1 : 1 um ein Geflecht aus relativ dünnem Draht.

Zubehörspezialist BUSCH bietet seit September 2006 für die Baugrößen H0 und N jeweils eine Packung mit Teilen zum Nachbau eines solchen Zaunes, wobei die verschiedenen Maßstäbe allerdings nur in der Zaunhöhe und nicht etwa in Maschenabstand oder Drahtdicke erkennbar werden. Wir bleiben im Test natürlich ‘unserer’ Baugröße 1 : 87 treu.

Packung mit InhaltDie informative, recht großzügig gehaltene Verpackung enthält neben 24 Rundpfosten und zwei kleinen Torflügeln aus durchgängig silbergrau gefärbtem (also nicht lackiertem) Kunststoff eine Klarsichttüte mit insgesamt 6 Zaunstreifen aus feinem Metallgeflecht (Aluminium). Jeder dieser Streifen, die ein wenig an sehr feinmaschiges Fliegengitter erinnern, ist etwa 16 cm lang und 2,5 cm hoch; damit lässt sich ein echter Zaun mit einer Gesamtlänge von ca. 83,50 m und einer Höhe von bis zu ca. 2,18 m nachbilden.

Der erste Eindruck eines nach den Vorstellungen der Firma BUSCH errichteten Modellzaunes ist jedoch zwiespältig: Zweifellos beeindruckt das filigrane Maschennetzwerk, die Rundpfosten auf großen Standfüßen wirken jedoch recht klobig und sind es auch.

Für mehr Realitätsnähe werden anspruchsvolle Modellbauer z.B. auf Stahlstifte zurückgreifen und diese sowie das hochglänzende silberne Zaungeflecht ‘altern’ oder vielleicht sogar dunkelgrün streichen. Dann stören auch die wenigen vor Montage zu entfernenden Spritzgrate sowie einzelne Schlieren im metallicfarbenen Kunststoff nicht mehr. In unserem Bausatz waren übrigens nahezu alle Pfosten leicht verbogen, was ebenfalls für eine alternative Pfostenlösung spricht. Abgesehen davon ständen dem Zaun ein paar Schrägstützen an den Rundpfosten sicher gut zu Gesicht.

Detailansicht der Teile

Der Hersteller verwendet als Zaunnachbildung ein 0,1 mm starkes Aluminium-Feingitter mit einer Maschenweite von 1,2 mm. Das würde - trotz dieser Minimaße - 87mal vergrößert zwar immer noch eher an eine Baustahlmatte erinnern, ist aber dennoch besser als alles andere, was der Modellbahnzubehörmarkt (Großserie) bislang an Maschendrahtzäunen zu bieten hatte. Das Gitternetz lässt sich leicht auf die gewünschte Höhe und Länge zuschneiden und ist insoweit vielseitig einsetzbar. 

Fazit

Während wir das filigrane Zaungeflecht durchaus beeindruckend finden, bringen sich die ‘BUSCH-Männer’ letztlich durch klobige, lieblos wirkende Zaunpfosten, die bei unserem Testmuster zudem leicht verbogen waren, um eine bessere Gesamtnote. Wir haben für das Maschendrahtzaunset im Spielwarenfachhandel knapp 7 Euro bezahlt (Einkauf Januar 2007) - hier muss jeder Modellbauer selbst entscheiden, ob ihm das sein ohnehin nicht billiges Hobby wert ist.
 

Test - Überblick*
Verpackung (15) 12
'Erster Eindruck' (15) 9
Originalität / Idee (15) 9
Realitätsnähe (15) 9
Detailreichtum (15) 9
Filigranität (15) 9
Maßstäblichkeit (15) 9
Gratfreiheit / Versäuberung der Kunststoffteile bzw. -rohlinge (15) 9
Farbqualität / Qualität der Bedruckung / Bemalung (15) 12
Gesamtwertung: durchschnittlich 87
(max. 135)

*Lesen Sie hier, nach welchen Kriterien wir Zubehör bewerten.

Test Januar 2007   © Volker Labitzke - www.welt-im-modell.de - hier geht's zur  Startseite