Kurz angebunden  Flaggen von GB und USA

Erfahrungen mit der Profi-Kupplung Nr. 6515 von Fleischmann

Wir interessieren uns erst seit kurzem für das Thema Modelleisenbahn im Maßstab 1:87 (H0) und sind in dieser Zeit bereits zu der Erkenntnis gelangt, dass man dabei wegen der zahlreichen bewegten Objekte mit einigen Kompromissen leben muss, die dem reinen Standmodellbauer fremd sind. Dazu gehören auch die in der Regel viel zu großen Abstände zwischen aneinander gekuppelten Waggons - ein Zugeständnis an die Möglichkeit des Betriebs auf engen Radien.

Dennoch gibt es hier beachtliche Unterschiede. Viele Wagen und Lokomotiven sind mit einer so genannten Kurzkupplungskinematik ausgerüstet, die eine relativ enge Verbindung zwischen den Fahrzeugen ermöglicht. Damit es in (nicht dem großen Vorbild entsprechenden) engen Schienenradien wegen des dann unausweichlichen Aneinanderstoßens der starren Puffer nicht zu Entgleisungen kommt, sorgt eine ausgeklügelte Mechanik dafür, dass die Wagen in Kurven weit genug auseinandergedrückt werden.

Das sieht zwar in dem Moment nicht sehr schön aus, ermöglicht jedoch den störungsfreien Betrieb selbst auf kleineren Modellbahnanlagen, deren Radien dem Diktat der Platzverhältnisse folgen. Dem Perfektionismus verfallene Hobbyisten werden Kurven mit kleinem Halbmesser ohnehin nach Möglichkeit nur in versteckten Anlagenbereichen verlegen und genießen auf sichtbaren Geraden den Anblick kurz gekuppelter Schienenfahrzeuge.

Da wohl jeder Modelleisenbahnhersteller einige besonders schöne Lokomotiven und Wagen produziert, werden die wenigsten Käufer sich auf ein bestimmtes Fabrikat beschränken wollen. Damit trotzdem zusammenpasst, was zusammengehören soll, hat man sich auch im Bereich der Kupplungen auf bestimmte Normen geeinigt, so dass Wagen und Loks verschiedener Hersteller - meist nach einem Kupplungstausch - problemlos und betriebssicher miteinander verbunden werden können. In der Regel wird man sich für das Kupplungssystem eines Modellbahnherstellers entscheiden und alle Fahrzeuge anderer Fabrikate darauf umrüsten.

Unsere Doppelstockwagen von PIKO zum Beispiel sind ab Werk mit einer klassischen Bügelkupplung ausgestattet:

die Wagen mit der serienmäßigen Bügelkupplung

Da uns jedoch der große Abstand zwischen den Wagen gar nicht gefallen hat, haben wir uns für eine Umrüstung auf die - dank Einheitsnormschacht passende - FLEISCHMANN Profi-Kupplung (Art.Nr. 6515) entschieden, die nicht nur realistischer aussieht, sondern in Modellbahnerkreisen einen guten Ruf genießt. Die Anschaffungskosten für ein Kupplungspaar schwanken sehr stark; wir haben eine Preisspanne von ca. 0,55 bis 3 Euro ausgemacht (Stand: Februar 2008), die jedoch durch den ohnehin regelmäßig hohen Kaufpreis des rollenden Materials relativiert wird.

Die Umrüstung geht außerordentlich einfach vonstatten: Die Befestigungsbeinchen der Serienkupplung werden - z.B. mit einer stabilen Pinzette oder einer feinen Schnabelzange vorsichtig soweit nach innen zusammengedrückt, dass ihre Widerhaken im Kupplungsschacht keinen Halt mehr finden; gleichzeitig lässt sich die Kupplung problemlos herausziehen.

Entfernen der StandardkupplungSteckkupplung von Fleischmann

Der Einbau der einteiligen FLEISCHMANN-Kupplung gestaltet sich dann noch einfacher: Sie wird lediglich so weit in den Kupplungsschacht hinein geschoben, bis sie spürbar einrastet - fertig! So erzielt man innerhalb weniger Minuten ein sehr ansprechendes Ergebnis, wie unsere großen Fotos im Vergleich zeigen.

die Wagen nach Umrüstung auf die Profikupplung

Den gelegentlich in Modellbahnerforen beschriebenen Wagenverlust konnten wir mit den FLEISCHMANN Wagenverbindern bislang übrigens nicht reproduzieren; die Kupplung wirkte sehr betriebssicher. Lediglich das Ankuppeln funktioniert nicht ganz so ‘butterweich‘, was bei Rangierfahrten mit einem Waggon auf freier Strecke eventuell zu einem ‘Vor-sich-her-schubsen’ führen könnte.

Das Abkuppeln von Hand funktioniert problemlos. Entweder man hebt den Wagen von den Schienen senkrecht nach oben - bei einer Bügelkupplung undenkbar - oder man bewegt mit einem dünnen Gegenstand einen der auf unserem letzten Foto sichtbaren Stifte nach oben und kann die Wagen dann einfach auseinanderziehen.
Die FLEISCHMANN Profi-Kupplungen gibt es übrigens in verschiedenen Ausführungen; insoweit können wir den reich bebilderten Umbaubericht unseres Hobbykollegen ‘Pikoman’ alias Alexander Gohl wärmstens empfehlen.

 

Fazit

Mit den von uns eingesetzten Kupplungen Art. Nr. 6515 von FLEISCHMANN kann man nach unseren Erfahrungen nichts falsch machen. Mit minimalem finanziellen und zeitlichen Aufwand erzielt man ein optisch sehr ansprechendes Ergebnis, das auch in modellbahnbetrieblicher Hinsicht kaum Wünsche offen lässt. 

empfehlenswert

Stand: Februar 2008   © Volker Labitzke - www.welt-im-modell.de - hier geht's zur  Startseite